Berlin, 22.05.2025. Die Energieversorgungssicherheit muss in einem zukünftigen kohlenstoffneutralen Energiesystem auch dann gewährleistet sein, wenn in einer Dunkelflaute weder Sonne noch Wind genug Energie liefern. Deshalb ist der Einsatz von regelbarer Energieerzeugung durch unter anderem Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen mit Erneuerbaren und konventionellen Gasen notwendig. Der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) widmet sich mit einer eigenen Veranstaltung bei den Berliner Energietagen am 27. Mai 2025 im Ludwig-Erhard-Haus diesem hochaktuellen Thema.
„Kraft-Wärme-Kopplung wandelt Primärenergie gleichzeitig in elektrische oder mechanische Energie sowie Nutzwärme um. Mit dem Wandel der eingesetzten Brennstoffe für die Stromerzeugung hin zu biogenen Gasen wird zunehmend auch die KWK-Wärme dekarbonisiert“, erläutert B.KWK-Präsident Claus-Heinrich Stahl den Vorteil der KWK.
Unter den Aspekten Klimaschutz, Ressourcenschonung und Wirtschaftlichkeit und insbesondere für eine erfolgreiche und bezahlbare Wärmewende ist es notwendig, die residuallastdeckenden Kraftwerke als KWK-Anlagen mit einem Gesamtnutzungsgrad von mindestens 80 % zu realisieren – und damit die bei der Stromerzeugung entstehende Wärme nutzbar zu machen. Die dezentrale KWK schafft es, beide Versorgungsarten durch große Wärmespeicher zu verknüpfen. Sie ist nah an den Wärmsenken und netzentlastend für die Verteilnetze.
Anhand eines Praxisbeispiels der SOKRATHERM GmbH Energie- und Wärmetechnik wird vom Leiter Vertrieb Joachim Voigt die Kombination von Wärmepumpe, Speicher und Blockheizkraftwerk (BHKW) dargestellt. So kann die Dekarbonisierung in der Objekt- und Quartiersversorgung entsprechend dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) erreicht werden.
Anschließend gibt Alexander Mey (Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft) eine Einführung in die Grüngasquote. Neue Gase wie Wasserstoff und seine Derivate sowie Biogas sollen eine wichtige Rolle für das künftige klimaneutrale und widerstandsfähige Energiesystem übernehmen. Doch fehlt es derzeit sowohl auf EU- als auch auf Bundesebene an Fördermechanismen, um einen konsequenten Markthochlauf der notwendigen Technologien zu gewährleisten. Diese sind aber die Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit der Technologien.
Über die notwendigen gesetzgeberischen Maßnahmen zur Transformation des Energiesystems werden die beiden Vortragenden gemeinsam auf dem Podium mit Claus-Heinrich Stahl (B.KWK), Dr. Andreas Schnauß (BEW Berliner Energie und Wärme GmbH) und Jan Wullenweber (VKU Verband kommunaler Unternehmen) diskutieren.
Der B.KWK ist davon überzeugt, dass eine echte Energiewende nur gelingt, wenn die volatilen Erneuerbaren Energien wie Wind- und Sonnenenergie durch die hocheffiziente, flexible und dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung abgesichert werden, wie Claus-Heinrich Stahl sagt: „Kostbare regenerative Brennstoffe, wie Biomethan, Holzgas und Wasserstoff sowie übergangsweise fossile Brennstoffe, wie Erdgas, müssen im Sinne der Ressourceneffizienz und des Klimaschutzes in Hinblick auf Versorgungslücken mit größtmöglichen Wirkungsgraden eingesetzt werden.“
Die Rahmendaten
• Titel: Transformation des Energiesystems mit Erneuerbaren Gasen | So gelingt die Dekarbonisierung von KWK-Anlagen
• Zeit: 27. Mai 2025, 17:30-19:00 Uhr
• Ort: Raum C, Event P.209, Ludwig-Erhard-Haus, Fasanenstraße 85, 10623 Berlin
• Programm & Anmeldemodalitäten unter: https://www.energietage.de/event/p209-die-transformation-des-energiesystems-mit-erneuerbaren-gasen.html